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Verselbständigung

Verselbständigung

"Es ist die Strafe unserer eigenen Jugendsünden, dass wir gegen die unserer Kinder nachsichtig sein müssen." Friedrich Hebbel

Das Angebot stellt eine dezentrale Betreuungsform zur Verselbständigung von Jugendlichen in einer eigenen Wohnung dar.

Es beinhaltet beziehungs-, bedarfs- und ressourcenorientierte Hilfen, die individuell und passgenau entwickelt werden. Diese sind auf Unterstützung, Stabilisierung, Stärkung der Selbststeuerung sowie der Selbständigkeit ausgerichtet und eine Betreuungsmaßnahme im Rahmen der Hilfe zur Erziehung.

Das Verselbstständigungsangebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene in der Regel ab dem 16. Lebensjahr, die sich in der Entwicklung zur Eigenständigkeit befinden, bereits über einen grundlegenden Anteil an Selbstständigkeit verfügen und bereit sind eigenverantwortliche Lebensarten zu entwickeln.

Betreut werden Jugendliche und junge Erwachsene welche:

  • bereit sind Hilfe anzunehmen,
  • auf dem Weg in die Verselbstständigung sind,
  • aufgrund des Strebens nach Eigenständigkeit und Eigenverantwortung in einer stationären Wohngruppe nicht ausreichend gefordert und gefördert sind,
  • bei denen die Entwicklung und Erziehung nicht mehr sicher gestellt ist,
  • aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr im Herkunftsmilieu leben,
  • strafauffällig geworden sind,
  • von Obdachlosigkeit betroffen oder bedroht sind,
  • Psychiatrieerfahrung haben,
  • keine klarne beruflichen Perspektiven haben,
  • schwangere Jugendliche und junge Erwachsene

Unser Verselbständigungsangebot soll primär als weiterführende Hilfe für die in unserer Wohngruppe "Kleinbahnhof Esens" betreuten heranwachsenden Kinder und Jugendlichen dienen.

 

Das Angebot versteht sich als differenzierte Form der stationären Hilfen und arbeitet nach dem Bezugsbetreuersystem. So wird über Beziehungsarbeit eine individuelle und bedarfsorientierte Förderung sichergestellt.

 

Das konkrete pädagogische Handeln orientiert sich an verhaltenstherapeutischen und systemischen Ansätzen. Dabei wird davon ausgegangen, dass verhaltensauffällige Jugendliche oder junge Erwachsene ihre Grundanliegen oft mit sozialen unangemessenen Mitteln verfolgen. Diese stellen für den pädagogischen Mitarbeiter oft ein Problem dar. Für den Jugendlichen oder jungen Erwachsenen hingegen sind dieses nicht Probleme, sondern Lösungen, wenn auch nur so genannte "Scheinlösungen".

In dem Vordergrund unseres Handelns steht die Entwicklung einer autonomen Persönlichkeit, die eigenverantwortlich agieren kann.

Die Pädagogik soll dazu dienen, positiv und sozial förderliche Bedingungen zu gestalten, damit ein Jugendlicher, bzw. junger Erwachsene lernen kann, seine Anliegen legal und sozial zu realisieren.

Unser pädagogischer Ansatz ist auf eine positive Entwicklung Jugendlicher und junger Erwachsener gerichtet, unter Berücksichtigung individueller Ansprüche, Interessen und Ziele.

Um eine positive Entwicklung zu erreichen, unterstützen wir die Schaffung und Festigung von Alltagstrukturen und fördern soziale Kompetenzen und bestehende Ressourcen. Alltag schafft einen Rahmen aus Sicherheit und Struktur, indem ein Wohlbefinden möglich ist.

Wir legen Wert auf das Selbstbestimmungsrecht und die Eigenverantwortlichkeit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und beziehen sie in die Gestaltung des Entwicklungsprozess mit ein, um so eine dauerhafte Eigenständigkeit und somit eine Verselbstständigung zu erreichen. Dies benötigt auch den Aufbau eines festen sozialen Netzwerkes, um eine Stabilisierung und Festigung zu gewährleisten.

Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit besteht in der Entwicklung schulischer und/oder beruflicher Perspektiven, zu den Standartleistungen gehören u. a.:

  • Bereitstellung einer voll möblierten Wohnung
  • Bereitstellung verbindlicher Betreuungszeiten, durch Beratung und Begleitung, über Hausbesuche und Telefonate
  • Grundversorgung über Lebensmittel
  • Förderung einer bewussten und gesunden Ernährung
  • Klientenzentrierte Verwaltungsleistungen
  • Gesundheitsfürsorge
  • Regelmäßiger Kontakt in den Wohnungen, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Akzeptanz , Empathie
  • Feste Regel- und Strukturvorgabe, insbesondere Tages- und Alltagstrukturierung
  • Gewährleistung der Körperpflege
  • Unterstützung und Begleitung bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten
  • Netzwerkarbeit
  • Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenz
  • Förderung der Beziehungsfähigkeit
  • Krisenintervention
  • Unterstützung und Beratung in finanziellen Angelegenheiten
  • Aktive Freizeitgestaltung
  • Betreuung und Pflege im Krankheitsfall, ggf. Besuch im Krankenhaus
  • Begleitung und Unterstützung bei Kontakten zur Familie und zum individuellen sozialen Umfeld
  • Förderung der Alltagkompetenz
  • Unterstützende Begleitung bei Arztbesuchen, Therapeuten, Behördengängen u.ä.
  • Bedarfsorientierte Beratung, Gespräche mit Eltern (ggf. mit weiteren Familienmitgliedern), Lehrern, Fachkräften des Jugendamtes, Therapeuten, u.a. in Krisensituationen

Im Mittelpunkt steht die Beziehungsarbeit. Nur eine feste, positive, akzeptierende, wertschätzende und zuverlässige Beziehung schafft Raum für Entwicklung und Förderung.

Die pädagogische Arbeit zeigt sich begleitend und beratend sowie zu gegebener Zeit abnabelnd orientiert und ist an die Partizipation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gerichtet.

Bei den in der Regel für den entsprechenden Jugendlichen individuell von uns angemieteten Wohnungen achten wir darauf, dass diese in einem Umfeld und Preisniveau liegen, die es dem Jugendlichen erlaubt nach Beendigung der Jugendhilfe die Wohnung zu übernehmen um so sein soziales Netzwerk aufrecht erhalten zu können.